Aktinische Keratosen.
Aktinische Keratosen sind nicht abheilende Krusten und Schuppungen, vor allem im Gesicht und auf der Glatze älterer Menschen.
Diese Keratosen sind die Vorstufe zum Hautkrebs, dem Plattenepithel-Karzinom.
Selten besteht nur eine Keratose, meist treten nach und nach immer neue Herde auf.
Hervorgerufen werden sie durch Sonnenbestrahlungen, wobei sich die Haut über Jahre und Jahrzehnte die Sonnenbelastung merkt, bis ihr Reparatursystem erschöpft ist und sie die Schäden nicht mehr ausgleichen kann.
Die aktinischen Keratosen sollten konsequent behandelt werden, bevor hieraus Hautkrebs entsteht!
Bei den Behandlungen unterscheidet man die lokal-destruierende Therapie einzelner Keratosen von einer Feldtherapie.
Lokal-destruierende Behandlungen
Sind nur einzelne Keratosen vorhanden, können diese vergleichsweise einfach und schnell lokal zerstört werden.
Der Nachteil dieser Methoden ist die Neigung zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Vernarbung.
Gebräuchlich sind vor allem diese Methoden:
1. Shave ( +Kauterisation)
Ein Herausschneiden mit Naht ist nicht erforderlich, stattdessen lassen sich die Keratosen in örtlicher Betäubung shaven, d.h. mit dem Skalpell flach abtragen, wie das Schälen eines Apfels.
Anschließend kann die Wunde noch zusätzlich mit Strom verbrannt werden, das stoppt die Blutung und verbessert die Wirkung.
Diese Methode ist sehr effektiv, aber auch sehr aggressiv und hinterlässt
meist deutliche Narben.
2. Vereisung
Die Keratose wird mit flüssigem Stickstoff betupft, es bildet sich eine Kruste, nach Abheilung bildet sich idealerweise eine neue, glatte Haut. Diese Methode ist schnell und schmerzarm.
Meist verbleibt keine echte Narbe, aber oft eine dauerhaft weiße Stelle.
3. Laser
Die Keratosen können auch mit dem Laser abgetragen werden, diese Methode ist etwas schonender als die Vereisung, kann aber auch zu oberflächlichen Narben führen.
Feldbehandlungen
Flächenhafte Keratosen sind durch die Behandlung einzelner Keratosen meist nicht mehr in den Griff zu bekommen, in diesen Fällen sind flächenhafte Therapien erforderlich.
Gebräuchlich sind vor allem diese Methoden:
1. PDT
Bei der photodynamischen Therapie werden die Keratosen mit einer lichtempfindlichen Substanz eingecremt, dann mit speziellem Infrarot-Licht bestrahlt und dadurch zerstört.
Alternativ zum Infrarot-Licht ist auch die deutlich langwierigere Behandlung mit Tageslicht möglich.
Diese Methode ist relativ nebenwirkungsarm, weil die verwendete Creme einer körpereigenen Substanz entspringt und somit zwar zu einer (gewünschten und begrenzten) Verbrennung der Haut führt, aber grundsätzlich kein Risiko allgemeiner toxischer Wirkungen im Körper besteht.
Die kosmetischen Ergebnisse sind meist besonders gut.
In der Regel sind zwei Behandlungen im Abstand von ca. 2-4 Wochen erforderlich.
2. Solaraze / Solacutan
Diese Creme enthält den Wirkstoff Diclofenac, ein Schmerzmittel, bekannt z.B. als Voltaren Schmerzgel.
In Solaraze wird eine höhere Konzentration verwendet, bei beginnenden, gering ausgeprägten Keratosen ist bei konsequenter, mehrmonatiger Anwendung eine Besserung zu erwarten.
3. Imiquimod
Diese Creme enthält einen Wirkstoff, der die Körperabwehr stimuliert, die Keratosen zu zerstören.
Einige Patienten sprechen auf die Behandlung nicht an, bei anderen wirkt die Creme mit länger andauernden, heftigen Entzündungen, dann aber meist auch sehr effektiv.
4. Efudix
Hierbei handelt es sich um eine Chemotherapie in Salbenform, sehr effektiv, aber auch mit heftigen Entzündungen einhergehend und mit der Gefahr einiger potentieller schwerer Nebenwirkungen behaftet.